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Wien im Advent

Aktualisiert: 5. Feb. 2020



Kennst Du die lebenswerteste Stadt der Welt?

Die Stadt mit der weltweit höchsten Lebensqualität?

Nein?


Dann komm' mit uns nach Wien, der Stadt der Kaffeehäuser, der großartigen Architektur und des sauberen Alpen-Trinkwassers.


Zum 10. Mal in Folge ist Wien im Jahr 2019 vom 'Economist' als lebenswerteste Stadt der Welt gekürt worden. Vor Melbourne und Sydney. Wow! Aber warum Wien?


Wien punktet mit einer sehr guten Infrastruktur und einem guten Nahverkehrsangebot. Es gibt beispielsweise ein 365,- Euro Jahresticket. Man kann also pro Tag für 1,- Euro die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen.


Wien punktet weiterhin mit einem großartigen Kulturangebot (nicht nur in der Staatsoper oder im Burgtheater).


Die Mieten sind human und die Kriminalitätsrate niedrig.


Was wir an einem Wochenende im Advent erlebt haben, liest Du im


Reisetagebuch Wien




Freitag, 20.12.2019

Der Koffer und zwei Handgepäckstücke sind gepackt. Wir wollen für ein Wochenende Wien besuchen und uns diese tolle Stadt in der Adventszeit anschauen. Vor einigen Jahren war ich im Dezember in Wien und war begeistert von der vorweihnachtlichen Atmosphäre. Und auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht.


In Wien am Flughafen erhalten wir zügig den Koffer. Leider ist unser Mann vom Transfer nicht aufzutreiben, so dass wir bei ACS Car & Transfer (gebucht bei www.cartrawler.com über www.holidayautos.com) anrufen, um zu erfahren, dass er im Wiener Verkehrsstau feststeckt. Kurzerhand wird ein Ersatzmann, der sich bereits am Flughafen befindet, eingesetzt und wir sind innerhalb von 40 Minuten in unserem Hotel.


Das Leonardo Hotel Vienna haben wir über Hotels & Cars by Points - in Kooperation mit Miles & More - gebucht. Es liegt im 6. Wiener Bezirk Mariahilf und ist nur fünf Gehminuten vom Westbahnhof entfernt.


Da ein Fußballspiel unseres Lieblingsvereins heute Abend stattfindet und es keinen größeren Fan als Ansgsar gibt, haben wir von daheim einen Tisch im gegenüberliegenden Gasthaus 'Zum Hagenthaler' reserviert, um keine Zeit zu verlieren. Wir werden uns das Spiel nach dem Essen in der Hotellobby ansehen.


Im Hagenthaler wird gutbürgerliche Wiener Küche zu attraktiven Preisen serviert. Wir bestellen ein Wiener Schnitzel und Hirschragout mit Petersilienerdäpfeln :-) Dazu Murauer Bier für Ansgar und einen Blauen Zweigelt (Rotwein) für mich . Das Essen ist gut und anschließend gibt es für Ansgar noch einen Marillenbrand und für mich einen Haselnussschnaps von 'Bauer von Schlichte' aus Graz. Der ist wirklich lecker - er schmeckt wie flüssiges Nutella!



Wir beeilen uns, damit wir den Anstoß nicht verpassen. Bei einem Villacher Märzen Bier und einem Gin Tonic verfolgen wir in der Lobby ein spannendes Spiel.


Samstag, 21.12.2019

Um neun Uhr klingelt der Wecker. Nach einem kurzen Marsch zum West-bahnhof besorgen wir uns dort je ein 48 Stunden Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel (Kostenpunkt 14,10 Euro pro Person) und fahren mit der U-Bahn zwei Stationen bis Neubaugasse. Wir wollen zum Naschmarkt und vorher frühstücken.


An der Köstlergasse/Ecke Linke Wienzeile direkt am Naschmarkt entdecken wir das Café Savoy. Schon von außen sieht es sehr einladend aus und wir entscheiden uns für ein Frühstück hier.


Das Café Savoy ist ein original Wiener Traditionscafé seit 1896.

Hier ist die Gay-Community ebenso willkommen wie die Wiener Künstlerszene und Touristen.


Betritt man das Café Savoy, sieht man sich direkt in einem der zwei riesigen Spiegel, die nach denen im Schloss Versailles die größten Europas sind. Herrliche Luster, unzählige Statuen, Rokokko-Wandleuchten und mehr zieren Wände, Bar und Boden. Auch als Foto- und Filmkulisse diente das Café Savoy schon oft.



In den Kaffeehäusern Wiens sieht man oftmals Personen sitzen, die ihren Kaffee oder ein Bier alleine genießen, Zeitung lesen oder Kreuzworträtsel lösen. Man ist hier in traditioneller, gemütlicher Atmosphäre gemeinsam einsam.


Ich wäre gerne noch geblieben, aber Ansgar mahnt zum Aufbruch. Es soll regnen und wir wollen ja noch über den Naschmarkt schlendern.



Wie Du siehst, existiert der Naschmarkt seit 1916. Viele wissen nicht, dass unter dem Markt der Wienfluss verläuft, der auch der Stadt seinen Namen gegeben hat.


Wir schlendern über den Naschmarkt und stellen fest, dass er mittlerweile doch sehr touristisch geworden ist. Bei 'Gegenbauer Am Naschmarkt' verkosten wir einige der selbst produzierten Essige, die sehr aromatisch sind. Sehr zu empfehlen, aber sie haben ihren Preis.


Es fängt an zu regnen. In Rafael's Vinothek am Naschmarkt nehmen wir einen Waldbeerenpunsch und warten ab. Es hört nicht auf, daher steht nun die Österreichische Nationalbibliothek auf dem Programm. Dort ist es wenigstens trocken. Der Eintritt in den Prunksaal ist mit 8,- Euro pro Person nicht zu hoch und beim Betreten der Bibliothek bleibt einem im ersten Moment schon die Spucke weg.



Ein kleiner Tipp:

Lehn' Dich nicht an eine der Vitrinen an. Wenn Du sie versehentlich verrückst, kommt ein Bediensteter auf Dich zugelaufen und weist Dich darauf hin, dass die Alarmanlage ausgelöst werden könnte!



Unser nächstes Ziel ist der Weihnachtsmarkt an der Hofreitschule.

Ein überdimensionales, unter der Decke hängendes weißes Pferd empfängt uns auf dem überwiegend überdachten Areal. Eine Topadresse bei Regenwetter.


Wir sind mit einer Freundin verabredet, die ich das letzte Mal vor zehn Jahren gesehen habe. Es ist ein sehr schöner Nachmittag, Erinnerungen werden ausgetauscht und zudem schmeckt hier der Fruchtpunsch RICHTIG gut!



Wir fahren zurück in unser Hotel. Die Dame an der Rezeption ist so nett, uns einen Schirm für den Abend auszuleihen. Ein netter Service des Hotels. Die Fahrt geht wieder in die Innenstadt, diesmal in ein Restaurant, welches wir beide vor Jahren unabhängig voneinander besucht haben! Ein herrlicher Zufall. Wir sind im 'Ilona Stüberl'. Ein kleines traditionsreiches, ungarisches Restaurant. Und wie vor Jahren schmeckt es auch heute wieder ausgezeichnet.



Erstmal ein leckeres ZipferBier. Nach Kalbsgulasch, Paprikahuhn und einem Ilona-Palatschinken rollen wir über den Graben (DIE (!) Einkaufsstraße in Wien) Richtung Stephansdom.


Ein weiteres Muss auf unserem Plan für Wien ist die Sky Bar im obersten Stock des Kaufhauses Steffl. Wir haben vorab online für 22 Uhr reserviert, was auch sehr zu empfehlen ist. In dieser sehr angesagten Bar hat man einen herrlichen Blick auf den Dom. Und von der Dachterrasse einen herrlichen Blick über die Stadt.


Aus der umfangreichen Cocktailkarte bestellen wir uns einen Negroni und einen Moscow Mule. Die Rechnung beläuft sich auf 24 Euro.



Sonntag, 22.12.2019

In Wien gibt es eine günstige Alternative zur teuren Stadtrundfahrt: Die Ringbahn.


Sie kostet 8,- Euro und fährt etwa eine halbe Stunde um Wien und an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbei. Auf Bildschirmen werden Erklärungen hierzu geliefert. Allerdings gibt es auch noch eine zweite günstige Alternative: Wenn Du sowieso ein ÖPNV-Ticket hast, kannst Du auch die Stadt über 'den Ring' mit den Straßenbahnlinien 1 und 2 umfahren. Die Erklärungen bleiben hier aus, aber man kann sich ja vorher informieren oder einfach nur genießen.


Wir nehmen also die Linie 2 und fahren bis zur Endstation im Norden Wiens und wieder zurück. Das war sehr interessant, denn hier siehst Du auch mal das nicht touristische Wien.


Auf der Rückfahrt steigen wir am Schwedenplatz aus und gehen Richtung Bermudadreieck. Angeblich sollen hier damals Studenten nach durchzechter Nacht tagelang verschwunden und erst ein paar Tage später wieder aufgetaucht sein. Daher der Name. Das Wiener Bermudadreieck liegt am nordöstlichen Zugang zur Altstadt nahe Schwedenplatz und Morzinplatz und zählt zu den ältesten Gegenden Wiens. Wir halten uns links, steigen eine kleine Treppe empor und schlendern durch eine schmale Gasse. Dort entdecken wir das "Fenstercafé" bevor wir an einer griechischen Kirche rauskommen.


Das heutige Frühstück wird im Café Diglas gleich in der Nähe eingenommen. An den Kronleuchtern hängen kleine Espressotassen und andere sind in die Wand eingearbeitet. Ein kleines gemütliches Café, um sich eine Auszeit zu gönnen.


Danach geht es in die Rotenturmstraße. Die riesigen roten Weihnachtskugeln und die durchfahrenden Fiaker versprühen ein wienerisches Adventsgefühl. Weiter in Richtung Dom in einer Nebenstraße entdecken wir die Ankeruhr (eine Brücke zwischen zwei Gebäudeteilen), die uns auch gleich mit ihrem Klang empfängt.


Zurück auf der Rotenturmstraße wird uns ein Flyer des Restaurantes 'Hinterholz' in die Hand gedrückt. Hier wird ein Wiener Schnitzel für 8,90 Euro angeboten. Das kann wohl kaum ein echtes Wiener Schnitzel vom Kalb sein. Wir gehen trotzdem hinein ins "Hinterholz". Hier gibt es keine Fenster. Ein verwinkeltes, originelles Restaurant mit einer großen fensterlosen Terrasse im hinteren Bereich. An der Bar genehmigen wir uns ein StiglBier. Schmeckt gut! Einige asiatische Touristen betreten das Restaurant, wohl im Glauben, sie erhalten hier für kleines Geld ein original Wiener Schnitzel...


Am Schwedenplatz steigen wir wieder in die Linie 1 und fahren bis zur Oper. An der Oper fragen wir nach Karten für den Abend. Es steht 'La Bohème' von Giacomo Puccini auf dem Spielplan. Über das Internet war leider alles ausverkauft. Vor der Oper jedoch werden von Agenturen noch Restkarten verkauft. Letzen Endes haben wir uns jedoch dagegen entschieden, da wir nicht bereit waren, den dreifachen Preis für mittelmäßige Plätze zu bezahlen. Schade. Beim nächsten Mal werden wir rechtzeitig unsere Karten für die Wiener Oper online bestellen.


Wir schlendern an der Hofburg vorbei und der Appetit auf ein leckeres Törtchen, was normalerweise bei einem Besuch in Wien nicht fehlen darf, befällt uns. Aber vor dem Café Sacher und auch vor dem Café Demel warten Dutzende von Touristen auf Einlaß. Es ist verrückt. Ansgar zieht sich seine Kapuze noch tiefer ins Gesicht und raunt: 'Nicht mit mir.' Ich gebe ihm Recht. Mit mir auch nicht.


Wir verzichten abermals, wollen aber die dritte Option noch nicht aufgeben:

Das Café Landmann gegenüber vom Weihnachtsmarkt am Rathaus. Doch wie soll es anders sein? Schlange. Wir entfernen uns vom Ring und biegen hinter dem Café rechts ein.


Gott sei Dank finden wir eine sehr schöne Location: Das Restaurant "Zum Leupold". Zwei Plätze am Tresen, zwei Wiener Lager (!) und zweimal Gulaschsuppe (Gulyassuppe). Herrlich! Nicht zu voll und sehr gemütlich.


Wir planen das Abendessen und Ansgar findet über tripadvisor ein kleines Restaurant nicht weit von unserem Hotel entfernt: "Restaurant Mini und Weinbar". Für 20.00 Uhr bestellen wir einen Tisch.


Vorher geht es natürlich noch über den Weihnachtsmarkt am Rathaus. Hier gibt es neben Punschbuden und vielen andren weihnachtlichen Köstlichkeiten auch eine Schlittschuhbahn.


Im Hotel machen wir uns für das Abendessen schick und fahren drei Stationen mit dem Bus zum Restaurant "Mini". Das hätten wir uns auch sparen können. Zu Fuß sind es nur wenige Minuten mehr zu laufen. Aber egal, wir kommen an und uns wird ein Tisch zugewiesen. Das Restaurant ist tatsächlich mini, aber wir sind sehr gespannt. Die guten Bewertungen haben uns zu dieser Entscheidung gebracht. Nun wollen wir es auch wissen.


Wir bestellen jeder einen Aperitif in Form von Peach Melba ( Wodka, Limetten, Marillenpüree, Prosecco, Soda) und Ritz Bar Fizz ( Grapefruitsaft, Ananassaft, Grenadine, Sekt). Als Vorspeise nehmen wir einen gegrillten Ziegenkäse mit Gartensalat, Birne und Walnuss Dressing sowie den geräucherten Thunfisch, Wasabi-Apfel, Rosa –Pfeffer – Vinaigrette, Brot-Chip. Der Chef empfiehlt mir einen hervorragenden ungarischen Pinot Noir zum Thunfisch, da dieser mit dem roten Pfeffer gut korrespondiert. Eine sehr gute Empfehlung! Die Hauptspeisen sind für mich das Lachsfilet mit roter Currykruste und für Ansgar die gebratene Entenbrust mit Waldpilzrisotto. Es schmeckt hervorragend und als uns als Dessert der Baumkuchen angepriesen wird, können wir nicht NEIN sagen und schlagen zu. Wir haben es nicht bereut!


In gemühtlicher Atmosphäre und mit dezenter Jazzmusik im Hintergrund haben wir einen schönen Abend verbracht.


Wir werden bei unserem nächsten Aufenthalt in Wien dieses Restaurant wieder besuchen.




Montag, 23.12.2019

Weil an den Wochentagen im Hotel das Frühstück nur bis 10.00 Uhr serviert wird und es schon 9.30 Uhr ist (eine halbe Stunde, um gemütlich zu frühstücken, ist uns zu wenig), gehen wir noch einmal 'Zum Hagenthaler'. Hier ist es entspannter. Nicht voll und es wird Frühstück bis 11.00 Uhr gereicht.


Die Fahrt zum Flughafen mit Uber ist problemlos, der Flieger ist pünktlich und wir haben auch noch eine Reihe im Flieger ganz für uns alleine.


Das war ein schönes verlängertes Wochenende in Wien. Leider etwas verregnet, aber wir haben das Beste daraus gemacht.


Und natürlich: Wir kommen wieder!



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