Ein 24-Stunden-Ausflug in die Lagunenstadt
Im Corona-Sommer 2020 sind wir im September für 24 Stunden in Venedig gewesen und haben gehofft, die Stadt - wie uns viele Freunde und Bekannte versicherten - so gut wie leer vorzufinden. Aber die Lagunenstadt wurde nach dem Corona-Lockdown wieder von Touristen besucht. Es waren zwar nicht soviele wie üblich, da keine Kreuzfahrtschiffe anlegten, jedoch war die eine oder andere Gruppe wieder mit 'Regenschirmanführer' unterwegs. Nichtsdestotrotz konnten wir ungehindert durch die Gassen schlendern und uns frei auf dem Markusplatz bewegen. Nicht viele Touristen, kaum Tauben.
Parken in Venedig
In Venedig parken kann gut oder schrecklich sein. Wir entscheiden uns bei der Ankunft gegen Mittag für die gute Variante und stellen den Pkw, ohne lange einen Parkplatz suchen zu müssen, im Parkhaus 'Tronchetto Parking' (Isola Nova del Tronchetto, 33/m, 30135 Venezia VE, Italien, Telefon: +39 041 520 7555) ab. Schließlich haben wir zwischen unserem Urlaub in Bayern und am Gardasee nur 24 Stunden für unseren Venedigbesuch zwischendurch eingeplant.
Kleiner Tipp: Sicherheitshalber vorher anrufen, ob trotz der großen Anzahl an Parkplätzen noch etwas frei ist (Telefon: +39 041 520 7555).
Das Parkhaus Tronchetto erreichst Du, indem Du über die 'Ponte de la Libertà' in Richtung Venedig fährst. Am Ende der langen Brückenstraße siehst Du es schon rechter Hand. Ein 24-Stunden-Ticket kostet dort 21 Euro. Wir fanden es okay.
Das Parkhaus Tronchetto im Hintergrund beherbergt 4.000 Parkplätze
In die Stadt gelangt man dann mit dem People mover. Der People Mover in Venedig ist eine seilgezogene Kabinenbahn, welche die Insel Tronchetto mit der Piazzale Roma in der Innenstadt verbindet. Haltestellen: Tronchetto, Marittima, Piazzale Roma. Der People Mover befindet sich in unmittelbarer Nähe des Parkhauses.
Die Station Piazzale Roma ist von der Haltestelle Tronchetto die zweite und gleichzeitig Endstation. Das Ticket löst Du zum Preis von 1,50€ vorher am Ticketautomaten.
Unterkunft
Unsere Unterkunft Locanda Cà Del Console befindet sich in der Calle Trevisana 6217 im Stadtteil Castello in unmittelbarer Nähe des Markusplatzes und der Rialtobrücke direkt an einem für Venedig typischen Kanal, also sehr zentral. Das Locanda Cà Del Console stammt aus dem 18. Jahrhundert und soll ursprünglich die Privatresidenz eines Konsuls gewesen sein.
Zunächst betritt man einen langen Gang, der in eine kleine Halle führt. Hier gibt es einen offenen Rundbogen, welcher als Ein- und Austieg aus den Booten dient und direkt am Kanal liegt. Eine alte ausgetretene Steintreppe führt in das erste Obergeschoß. Ich fühle mich in der Zeit zurückversetzt.
Im ersten Obergeschoß befindet sich die Anmeldung/Rezeption in einem großen Wohnzimmer. Daneben liegt ein kleiner Frühstücksraum. Alle Zimmer sind mit Wlan, Klimaanlage und eigenem Bad ausgestattet. Wir haben unsere Zimmerfenster direkt zum kleinen Kanal "vor der Haustür".
Umgebung
Der Standort ist gut gewählt. Wer im Herzen von Venedig wohnt, hat es zu den Hauptsehenswürdigkeiten nicht weit. Die Rialtobrücke, der Markusplatz und der Dogenpalast sind fußläufig in ca. 10 Minuten zu erreichen.
In Venedig gibt es mehrere Bootslinien, welche die wichtigsten Gebiete des historischen Ortskerns von Venedig, den Lido, Murano und den Flughafen Marco Polo verbinden. Von jeder Haltestelle aus kann man in wenigen Minuten jeglichen Punkt der Stadt erreichen.
Der Lido ist eine Venedig vorgelagerte langgezogene Insel und durch die Lagune vom Meer getrennt. Sie ist in nur 10 Min. mit dem Wassertaxi vom Markusplatz zu erreichen. Dieses Jahr fanden hier die 77. Filmfestspiele statt.
Die Insel Murano ist für ihre lange Tradition der Glasherstellung bekannt.
Bei unserer Ankunft in Venedig haben wir uns direkt ein 24-Stunden-Ticket für die Fahrten der Schiffslinien gekauft. Dieses bekommst Du an jeder Vaporetto-Ticket-Verkaufsstelle. Eine Einzelfahrt mit dem Vaporetto - so heißen die Wasserbusse in Venedig - ist extrem teuer. Da lohnt es sich, auf ein Tagesticket zu setzen. Dieses erhältst Du schon für ca. 20 Euro.
Der Abend
Von unserer Unterkunft aus spazieren wir gemütlich Richtung Basilika dei Santi Giovanni e Paolo zum Stadtplatz Campo Santi Giovanni e Paolo. Dort gibt es einige Bars und Restaurants. Vorsicht: Aufgrund der Nähe zum Markusplatz, der Touristenhochburg in Venedig, wird hier ein Glas Bier mit 8 Euro berechnet! Und das wird auch eingefordert, ohne mit der Wimper zu zucken.
Die typischen venezianischen Masken sieht man in vielen Schaufenstern.
Vom Campo Santi Giovanni e Paolo führt eine kleine Brücke Richtung Westen.
Jetzt sehen wir, dass auf der kleinen Brücke, der Ponte del Cavallo, Personen sitzen, die gemütlich Wein trinken und kleine Häppchen genießen. Genau das Richtige für uns!
Geht man vom Platz aus über diese kleine Brücke befindet sich direkt auf der linken Seite die Osteria al Ponte. Wir beobachten, wie die Venezianer sich die großartigen Häppchen und Wein von dort mitnehmen und zum Schlemmen auf die Brücke begeben. Da müssen wir gar nicht überlegen - wir sind die nächsten in der Osteria. Mit zwei Weinen (in Gläsern!) und diversen Häppchen ergattern wir uns einen Platz auf der Brücke und gesellen uns zu den Einheimischen. Wunderbar! Das Abendlicht tut sein Übriges und das ein oder andere Boot tuckert den Kanal unter unseren Füßen entlang.
Geht man von der Ponte del Cavallo weiter Richtung Westen die Calle Larga Giacinto Gallina entlang und überquert die nächste kleine Brücke, gelangt man dahinter auf der linken Seite zur Osteria da Alberto.
Ein sehr kleines, uriges Lokal im Herzen von Venedig mit einem für Venedig sehr fairen Preis-Leistungs-Verhältnis. Typisch venezianisches Essen, entspannter Service - einfach gemütlich und lecker! Hier verbringen wir fast den gesamten Abend, bevor wir uns auf dem Weg zur Unterkunft noch ein typisches, mega leckeres, Eis (vielleicht sogar das Beste in Venedig!) in der Gelatoteca SUSO gegönnt haben (Adresse: Sotoportego de la Bissa, 5453, 30124 Venezia).
Der nächste Tag
Als wir aufwachen, ist leider der Himmel grau und wir können es kaum glauben: ES HAGELT IN VENEDIG!
Das Frühstück ist typisch italienisch. Viel Kaffee, süsses Gebäck, ausnahmsweise Schmierkäse. Aber auch Joghurt und Früchte sind zu bekommen.
Nach dem Frühstück klart der Himmel auf und die Sonne scheint. Geht doch. Wir räumen das Zimmer und machen uns wieder auf den Weg durch die urigen kleinen Gässchen Richtung Markusplatz.
Die Piazza San Marco ist der bekannteste Platz in Venedig. Er beherbergt unter anderem den Dogenpalast (Palazzo Ducale), den Markusdom (Basilika San Marco), den Markusturm (Campanile), der 99 Meter hoch ist, und die Bibliothek Marciana, eine der größten Nationalbibliotheken Italiens.
Aufgrund der Zeitnot bewundern wir die alten Gebäude von aussen, denn:
Geplant ist jetzt eine Vaporetto-Tour auf dem Canale Grande.
Mit einem Vaporetto der Linie 1 kannst Du den gesamten Canale Grande entlang fahren. Zeit, die pompösen Bauten und Paläste aus der italienischen Renaissance zu bewundern.
Der Dogenpalast und der Campanile auf dem Markusplatz vom Wasser aus gesehen.
Die berühmteste Brücke der Stadt: Die RIALTOBRÜCKE
Wir genießen die Fahrt. Das Wetter spielt mit. Dadurch, dass das Vaporetto an jeder Haltestelle hält, dauert die Fahrt bis zum Bahnhof mindestens 30-45 Minuten. Die Fotoapparate haben keine Sekunde Pause.
An der Station 'Bahnhof' angekommen holen wir uns wieder ein Ticket für den People Mover und fahren die zwei Stationen bis zur Endstation Tronchetto.
Das 24-Stunden-Ticket für das Parkhaus haben wir optimal ausgenutzt. Uns bleiben noch 20 Minuten.
Wir würden sagen: Der perfekte Tag!
Probiere es aus! Wir wünschen Dir viel, viel Spaß in der wunderschönen Lagunenstadt!
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