... hört sich erstmal harmlos an
Der Ti-Punch war in unserem Urlaub auf Guadeloupe allgegenwärtig. Ob morgens, mittags, abends.... immer sahen wir Menschen, die dieses Getränk 'genossen'.
Der Begriff Ti-Punch ist abgeleitet von 'petite Punch' (kleiner Schlag) im Französischen. Kleiner Punsch, kleine Portion - es gibt ein paar Begrifflichkeiten für Ti-Punch. Für uns war es einfach ein cooler Mix.
Die Basis des Ti-Punchs bildet der weiße fruchtig-frische R(h)um Agricole.
R(hum) Agricole wird zum Rhum 'Agricole' (=Landwirtschaft), weil der direkt gepresste Zuckerrohrsaft verarbeitet wird und nicht die Melasse, die beim Pressen des Zuckerrohrs entsteht.
Die Eigenheiten von Rhum Agricole
Man könnte nun meinen, jeder Rum aus Zuckerrohrsaft sei automatisch Agricole Rum, aber das ist nur die halbe Wahrheit. Rhum Agricole wird nämlich ausschließlich auf den französischen Antillen und nach AOC-Vorschriften produziert. Es gibt drei Länder, die offiziell für seine Herstellung zugelassen sind:
Martinique, Guadeloupe und La Réunion.
In allen drei Ländern handelt es sich um Inseln, die zu den Übersee-Départments Frankreichs gehören. Darüber hinaus ist es bei einigen wenigen Brennereien in anderen Ländern zu beobachten, dass sie sich auf Zuckerrohrsaft und daraus gewonnenen Honig bzw. Sirup statt auf Melasse verlassen. Man denke nur einmal an die bekannte Marke Ron Zacapa Rum aus Guatemala oder an den einen und anderen Geheimtipp aus Mauritius oder Lateinamerika. Doch jener Zuckerrohrsaft-Rum darf nicht als Agricole Rum klassifiziert werden.
(Quelle: https://www.rumundco.de/rum-arten-agricole)
Unseren ersten Ti-Punch haben wir am ersten Tag unseres Aufenthaltes auf Guadeloupe genossen. Nicht wissend, wie er zubereitet wird, fragten wir einfach den Kellner des Restaurantes in dem wir saßen, der uns die Zutaten R(h)um, Rohrzucker und Limetten, auf den Tisch stellte. Mit einem Lächeln fügte er nach der Erklärung noch hinzu: "Chacun prépare sa propre mort." - Jeder bereitet sich seinen Tod selber zu. 😨
Zubereitung:
Man nimmt ein kleines Glas. Dort werden 2-3 Limettenviertel ausgepresst (nach Gusto auch mehr oder weniger) und mit braunem Rohrzucker vermischt. Dann füllt man das Glas nach Belieben mit R(h)um, umrühren, - und fertig ist der Ti-Punch. Getrunken wird er meistens ohne Eis. Man kann jedoch einen kleinen Spritzer Wasser hinzufügen, dann schmeckt der R(h)um weicher.
Die Destellerie Bologne ist die älteste Destillerie auf Guadeloupe und seit 1887 tätig.
Der Rhum Bologne war "unser Ti-Punch"!!
Hier erhältst Du den original Rhum Agricole von Guadeloupe:
Planteur - die Alternative
Ein herrlicher Sundowner ist der Planteur. Auch er ist wie der Ti-Punch ein beliebter Drink auf Guadeloupe und fast überall in den Bars und Restaurants erhältlich.
Der Planteur besteht aus (natürlich!) weißem oder braunem Rum. Und wer lieber den Rum nicht pur trinken möchte, ist mit dieser Alternative mit Fruchtsäften wie Ananas, Orange, Passionsfrucht, Mango, Guave sowie einer Prise Zimt sehr gut bedient.
Mehr über unsere Reise nach Guadeloupe könnt ihr demnächst im Reisetagebuch Guadeloupe in der Kategorie 'Reise' nachlesen.
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