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Apulien

Aktualisiert: 8. Feb. 2020

Monopoli - nicht nur ein Brettspiel





Kennst Du die Trulli, auch Zipfelmützenhäuschen genannt? Oder die faszinierende Kulturhauptstadt 2019? Nein? Dann komm' mit nach Apulien, zum südlichsten Stiefelabsatz Europas. Gehaltvolle Rotweine und handgefertigte Orecchiette - DIE Pasta aus der geschäftigen Provinzhauptstadt Bari - sowie Gelassenheit und Lebensfreude sind Stichworte, die an erster Stelle stehen und Vorfreude wecken.


Ende September ist eine gute Zeit für Ruhesuchende, um Süditalien zu bereisen. Denn die Hochsaison (auch) für die große Anzahl italienischer Touristen ist bereits vorbei. Noch ist es herrlich warm und man kann sich die schönsten Plätze am Strand aussuchen.


Dieses Mal hat es uns ein paar Tage in diese schöne Region verschlagen. Unser Standort war die Stadt Monopoli am Adriatischen Meer, die man vom Flughafen Bari mit dem Mietwagen in knapp einer Stunde erreichen kann sowie Punta Prosciutto, ein Traumstrand am Ionischen Meer.


Wo wir waren und wie genussreich es war,  liest Du am besten im




Reisetagebuch Apulien




23.09.2019 MONOPOLI

Wir fahren mit dem Pkw nach Weeze und stellen ihn bei der Firma Easy Airport Parking Weeze in der Nähe des Flughafens ab. Im Umfeld vieler Flughäfen finden sich oft günstigere Angebote zum Parken als direkt am Terminal des Flughafens. Das spart oft Nerven und Geld. Und günstig heißt nicht gleich weniger Sicherheit und weniger Service. Wir sind immer sehr zufrieden mit dem Preis-Leistungsverhältnis der alternativen Parkplatzanbieter.

Wir stellen also den Pkw auf dem dortigen Parkplatz ab. Mit einem Kleinbus werden wir an den Airport gefahren. Das hat sich die letzten Jahre wirklich bewährt und wir können es nur empfehlen. Es ist stressfrei und bei meiner Flugangst kann ich Komplikationen vor dem Flug gar nicht gebrauchen.


In Bari angekommen, nehmen wir unseren Mietwagen im Empfang. Die Fahrt nach Monopoli dauert ca. eine Stunde über die Schnellstraße SS16.


Unsere Unterkunft, das Hellen House, hat Ansgar vorab von zuhause über booking.com gebucht und liegt fußläufig ca. 1/2 Stunde von der Altstadt und eine 1/4 Stunde vom Strand entfernt. Hier gibt es eine kleine eingerichtete Essküche mit Küchenzeile, Esstisch und Sofa, ein Bad mit Dusche, WC und Bidet sowie ein Schlafzimmer mit einem ausreichend großen Doppelbett und zwei Kleiderschränken. Ausserdem haben wir eine sehr große Terrasse mit Whirlpool.


Nachdem die Koffer ausgepackt sind, gehen wir zum nahe gelegenen Supermarkt und befüllen den Kühlschrank, der allerdings schon mit Obst und Wasser bestückt ist. Eine nette Geste der Gastgeberin.


Ausnahmsweise habe ich mich im Vorfeld informiert, wo man denn in Monopoli gut Pizza essen kann. Wir sind schließlich in Italien. Gefunden haben ich nach kurzer Recherche eine tolle Pizzeria nahe der Altstadt, das Chinè.


Gut, dass ich vorab von zuhause schon Plätze reserviert habe. Es ist zum Bersten voll und selbst um 23 Uhr kommen noch Gäste zum Essen. Wir bestellen natürlich Pizza und unter jeder Pizza steckt eine Schere, die sich tatsächlich als sehr nützlich erweisen. In Italien wird Pizza mit den Fingern gegessen. Ich habe dort noch keinen Italiener gesehen, der eine Pizza mit Messer und Gabel isst. Der Gag mit der Schere ist also nicht nur ein Gag.



24.09.2019 POLIGNANO A MARE

Nach einer erholsamen Nacht in guten Betten im Hellen House fahren wir in die nahegelegene Kleinstadt Polignano a Mare. Die 18.000 Einwohner zählende Stadt liegt am adriatischen Meer, von Monopoli nur 8,5 km entfernt. Zuerst wollen wir ein typisch italienisches Frühstück genießen und steuern eine Bar an. Dort am Tresen genießen wir großartigen Kaffee und jeder gönnt sich ein herzhaftes Croissant, entweder mit Vanillecreme oder mit Schokolade gefüllt. In Italien den Kaffee am Tresen zu genießen ist günstiger, als wenn man sich an einen Tisch setzt und sich bedienen lässt. Außerdem ist es kultig, ich fühle mich dann immer einheimisch. Anschließend geht es durch den Ort und an der Steilklippe entlang.




Wir wollen das Höhlenrestaurant Ristorante Grotta Palazzese in Polignano a Mare besuchen. Es liegt in einer "Höhlengrotte" direkt über dem Meer. Bei Tripadvisor gehen die Meinungen hierüber weit auseinander, die Fotos sprechen allerdings für sich - ein sehr romantischer Ort. Aber leider viel zu überteuert.



Nach dem Mittagessen schlendern wir noch einmal durch den Ort und entdecken: Mister Volare!


Domenico Modugno, geboren in Polignano a Mare, gelang mit dem Song 'Nel blu dipinto di blu', auch unter 'Volare' bekannt, ein Welthit.



Wir gönnen uns noch ein leckeres italienisches Eis und dann fahren wir zu-rück nach Monopoli. Abends schlendern wir durch die Altstadt. Es lohnt sich.







Vor dem Abendessen nehmen wir in einer rustikalen Bar am Eingang der Altstadt einen typisch italienischen Aperitiv. Einen Negroni. Und der hat es echt in sich.



Und nach dem Essen gibt es in der Altstadt noch einen Limoncello.



25.09.2019 BARI - HAUPTSTADT APULIENS

Mit knapp 330.000 Einwohnern ist Bari die zweitgrößte Stadt Süditaliens nach Neapel und die pulsierende Hauptstadt Apuliens. Hier werden die berühmten Orechiette hergestellt - eine Pasta-Art, die aus Apulien stammt. Und es ist die Stadt des heiligen Bischof Nikolaus von Myra. Hier liegen nämlich seine Gebeine, sagt man. Die Gebeine des Nikolaus', der am 6. Dezember die braven Kinder beschenkt.


Der 6. Dezember gilt als Todestag des hl. Nikolaus und der Ort, an dem er starb, soll Myra in der Türkei, das heutige Demre, gewesen sein. Wie und warum die Gebeine des hl. Nikolaus in Bari heute unter der Kirche 'San Nicola' liegen, ist Legende oder Wahrheit; man weiß es einfach nicht genau. Italienische Seefahrer sollen sie gestohlen und nach Bari gebracht haben.


Auf jeden Fall ist es gut für Baris Tourismusindustrie.



Das alles macht uns sehr neugierig. Wir fahren von Monopoli mit dem Zug nach Bari Centrale. Die Fahrt dauert ca. eine halbe Stunde und es ist entspannter, als mit dem Auto in die Stadt zu fahren und einen Parkplatz suchen zu müssen.


Vom Bahnhof aus laufen wir gemütlich direkt geradeaus am Brunnen 'Fontana Monumentale Piazza Aldo Moro' Richtung Stadt. Linker Hand kommen wir an der Universität vorbei. Automatisch gelangen wir auf die Fußgängerzone. Eine elegante Einkaufsmeile, in der rechts und links Namen wie Louis Vuitton, Michael Kors und Gucci auftauchen. Wir drehen nach rechts ab und laufen auf das Meer zu. Am Lungomare Araldo Di Crollalanza entlang Richtung Centro Historico.



Natürlich lassen wir uns die Kirche San Nicola nicht entgehen und forschen nach den Gebeinen des hl. Nikolaus. Als wir die Treppen in die Krypta hinabsteigen, empfängt uns eine kleine Menschenmenge in einem kleinen Gewölbekeller. Alles ist sehr alt und es findet gerade eine Messe statt. Der Pfarrer predigt aus einem kleinen angeschlossenen Gewölbe, welches mit Gitterstäben gesichert ist. Es riecht nach Weihrauch. Hier sollen sich die Gebeine befinden.


Die Stimmung, die hier unten herrscht, ist schon überwältigend, auch wenn man nicht dem katholischen Glauben zugeneigt ist. Aus Respekt vor den Gläubigen habe ich hier - jetzt zu meinem Bedauern - kein Foto gemacht.


Wieder an der frischen Luft geht es durch die Gassen von Bari.




Wir wollen nun endlich die einheimischen Herstellerinnen der Orecchiette ausfindig machen und finden sie in der Via Arco Basso. Bewundernswert, diese Fingerfertigkeit. Hier wird bis ins hohe Alter noch daran gearbeitet.






Durch die Altstadtgassen fährt bei Dämmerung noch ein Fischhändler mit frischem Fang, der seine Waren tatsächlich gut verkaufen kann. In kürzester Zeit hat er ein gutes Geschäft gemacht.



Nach einem leckeren Orecchiette Pastagericht in einem Restaurant in der Altstadt laufen wir wieder zurück zum Bahnhof. Ein wirklich sehr schöner Tag in Bari, der sich gelohnt hat.


26.09.2019 Alberobello und Matera

Am nächsten Morgen fahren wir Richtung Alberobello, das Dorf der Trulli. Weiß getünchte Steinhäuser mit kegelförmigen Dächern. Hier gibt es hunderte davon!


Die Trulli gehören seit 1996 zum UNESCO Weltkulturerbe. Die ersten bewohnten Trulli sollen aus dem 14. Jahrhundert stammen. Heute sind sie ein Touristenmagnet. Manche werden gegen ein kleines Entgelt für Besichtigungen zur Verfügung gestellt, andere werden als Ferienunterkünfte vermietet, es gibt Trulli-Ristorantes und wieder andere sind komplett aufwendig renoviert und bewohnt.


Nach einer halbstündigen Fahrt sehen wir schon die ersten Häuschen. Im Stadtviertel Monte stehen über 1000 von ihnen.




Wir verlassen Alberobello und vorübergehend auch Apulien und begeben uns auf den Weg des heutigen Highlights: In die Basilikata zur Kulturhauptstadt 2019 MATERA.


Matera ist berühmt für seine Höhlensiedlungen, die unter dem Namen Sassi di Matera bekannt sind. Die vor mehr als 9000 Jahren in den Tuffstein geschla-genen Unterkünfte zählen seit 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe und wurden seit der Altsteinzeit bewohnt. Matera zählt daher zu einer der ältesten Städte der Welt!


In der Stadt angekommen, suchen wir uns ein nettes Restaurant. Es ist schon später Mittag und ab zwei/drei Uhr gibt es bis abends nichts mehr. Die Restaurants sind dann geschlossen. Also schnell auf ins Ristorante 'Alle Fornaci', welches Ansgar herausgesucht und damit einmal mehr seinen guten Riecher für wunderbare Speisen gezeigt hat.


Das Alle Fornaci liegt direkt am Rande der Altstadt Materas. Deutsche Touristen sind hier nicht anzutreffen. Wir genießen ein hinreißend leckeres Mittagessen. Hausgemachte Orechiette mit Gambas und Muscheln, Thunfischsteak, Pulpo und Pasta ..... Es war wirklich vorzüglich.


Nach der Stärkung wollen wir aber nun endlich diese geheimnisvolle Stadt erkunden und machen uns auf in Richtung Altstadt. Nach einem kurzen Fußmarsch biegen wir um eine Ecke uns sehen DAS HIER:




Es ist überwältigend! Ich halte den Atem an und betrachte voller Ehrfurcht diese alte Stadt. Wie in einem Historienfilm.



Wir erkunden die Gassen und nach jeder Ecke bietet sich uns ein anderer Blick auf die alten Gemäuer.



Ein schöner Tag endet in einer Bar in Matera. Beeindruckt von dieser alten Stadt und von den Trulli fahren wir zurück nach Monopoli.



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27.09.2019 OSTUNI UND PUNTA PROSCIUTTO

Wir verlassen an diesem Morgen Monopoli in Richtung Ionisches Meer. Unser Standort dort für drei Nächte soll Samana Bed sein. Eine einfache Unterkunft mit mehreren Bungalows oberhalb von Padula Fede, etwas östlich von Samana Beach und Punto Prosciutto.


Samana Bed

Doch vorher machen wir noch einen Zwischenstopp in der schönen "weißen" Stadt Ostuni im Landesinneren.




Fährt man auf Ostuni zu, sieht man einen weißgetünchten Häuserberg. Die wichtigste Attraktion von Ostuni ist die hervorragend erhaltene Altstadt.

An der Piazza della Libertà an der Grenze von Alt- und Neustadt befindet sich in einem ehemaligen Kloster das Rathaus der Stadt. Hier steht auch die ba-rocke Oronzo-Säule. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Kathedrale der Stadt und die Barockkirche Santa Maria Maddalena. Nach der Parkplatzsuche spazieren wir uns durch das Gewirr von Gassen in der schönen Altstadt.



Noch ein leckeres Eis und weiter geht die Fahrt ans Ionische Meer.


In Punto Prosciutto angekommen, fahren wir unsere Unterkunft Samana Bed an und packen schnell die Koffer aus. Wir wollen zum Strandabschnitt Samana Beach. Unser Herbergsvater gibt uns noch einen Chip mit. Damit erhalten wir am Strandkiosk einen Rabatt von 10 % auf Speisen und Getränke. Immerhin. Der Strand von Punto Prosciutto ist mit dem Pkw in ca. fünf Minuten zu erreichen. Und es ist ein Träumchen!



Kristallklares Wasser und feiner Sand, dazu ein - wenn auch kleines - Gastro-nomieangebot und bequeme Liegen. Was das Herz am Strand begehrt! Und zu dieser Jahreszeit keinesfalls überfüllt! Noch ein Pluspunkt. Hier hat es uns sehr gut gefallen.


28.09.2019 Gallipoli

Uns zieht es zum Golf von Tarent in die kleine Stadt Gallipoli. Gallipoli liegt in Apulien in der Provinz Lecce und hat ca. 20.500 Einwohner. Gallipoli ist nicht unbedingt das Highlight unseres Urlaubs, aber es ist nett, sich einmal den kleinen Fischmarkt unterhalb des Kastells näher anzusehen. Wer frischen Fisch, Garnelen, Austern oder Muscheln kosten möchte, und das fangfrisch, der ist hier genau richtig.



In alten und neuen Schüsseln, in Bastkörben oder auf Eis werden die Köst-lichkeiten feilgeboten. Mutige können auch Seeigel probieren. Was wir nicht getan haben. Man verzehrt hier nämlich roh die Keimdrüsen der Meeresbewohner. Nichts für uns.



Nach einer kurzen Stadterkundung treten wir die Rückfahrt nach Samana Beach an und verbringen einen entspannten Nachmittag am Strand.


Hier noch ein Tipp, wenn Du eine richtig leckere Pizza in einer typischen Gastronomie in Apulien essen möchtest:

In Torre Colimena, ca. 5 km westlich von Samana Beach, gibt es ein einfaches Restaurant, das G. Cloud, in dem ich die leckerste Pizza seit langem gegessen habe. Einfach, aber gut: Die Pizza Napoli! Undauch die übrigen waren wirklich gut!



29.09.2019 Samana Beach

Wir verbringen den ganzen Tag am Strand. Es ist herrlich warm und keine Wolke am Himmel. Das Wasser ist wunderbar klar und die kleine Gastronomie am Beginn des Strandabschnitts liefert uns kalte Getränke und einen leckeren Salat.


Morgen früh geht die Fahrt zurück nach Bari und mit dem Flieger Richtung Deutschland. Schön war's am Absastz des Stiefels. Immer wieder gerne.




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